Der Sprachleitfaden ist Basis für die vielschichtige Marken- und Unternehmenssprache der KSA Gruppe. Er definiert und vereinheitlicht die sprachlichen Regeln, Schreibweisen und Bezeichnungen in den entsprechenden Kommunikationskanälen unseres Unternehmens. Hier gibt es Klarheit über die korrekte Schreibweise und Anwendung von Standort-, Funktions- und Organisationsbezeichnungen, Spezialbegriffen, Abkürzungen, Satzzeichen und vielem mehr. Immer wichtiger: Auch die Verwendung der gendergerechten Sprache innerhalb der KSA Gruppe wird ausführlich behandelt.

1. Schreibweisen

1.1. KSA – Gruppen- und Standortbezeichnungen

1.1.1. KSA als Gruppenbezeichnung

KSA steht als Akronym und Dachmarke in Texten immer für die gesamte Spitalgruppe oder markiert die Gruppenzugehörigkeit. KSA wird nur noch in dieser Bedeutung verwendet. In Wortkombinationen mit KSA wird kein Bindestrich verwendet.

Beispiele

  • die KSA Gruppe, die KSA Strategie, die KSA Führung, die KSA Standorte, das KSA Personal etc.
  • KSA (als Gruppe) erzielt höheres Jahresergebnis (Schlagzeile)
  • Die Geschäftsleitung des KSA (der Gruppe) beschliesst eine Reorganisation.
  • Herzlich Willkommen im KSA (heisst: in der gesamten KSA Gruppe; nicht nur im Kantonsspital Aarau!)

1.1.2. Die KSA Standortbezeichnungen

KSA wird nicht mehr als Abkürzung und Standortbezeichnung für das Kantonsspital Aarau verwendet. Gleiches gilt analog für SZ als Abkürzung für Spital Zofingen. KSA markiert bei Standortbezeichnungen jeweils die Gruppenzugehörigkeit.

StandortbezeichnungKurzform
KSA Kantonsspital AarauKSA Aarau
KSA Spital ZofingenKSA Zofingen
KSA Praxiszentrum Bahnhof AarauKSA Praxiszentrum Aarau
KSA Kinderspital AarauKSA Kispi
KSA Bahnhof Aarau
KSA Lenzburg

Weiterhin zulässig in Fliesstexten bleibt die Verwendung von Kantonsspital Aarau, Spital Zofingen und Praxiszentrum am Bahnhof Aarau als Standortbezeichnungen, wenn sich die Gruppenzugehörigkeit (KSA) aus dem Kontext ergibt.


1.1.3. Eingetragene Firmennamen

Die eingetragenen Firmennamen Kantonsspital Aarau AG, Spital Zofingen AG, Praxiszentrum Bahnhof AG bleiben bestehen. In Briefköpfen und Adressen des Schriftverkehrs oder auf Rechnungen muss der juristisch-technisch korrekte Firmenname stehen. Gleiches gilt für allfällig zur Gruppe stossende oder neu gegründete Firmen innerhalb der Gruppe.

Hinweis: «Die Kantonsspital Aarau AG» oder «die Spital Zofingen AG» sind weiblich. («Das Kantonsspital Aarau ist das grösste Spital des Kantons Aargau»; aber: «Die Spital Zofingen AG ist eine Tochtergesellschaft der Kantonspital Aarau AG.»)


1.1.4. Schreibweisen der URL – ksa.ch /spitalzofingen.ch

URLs (Webadressen) wie ksa.ch oder spitalzofingen.ch  (inklusive Unterseiten) werden ohne das Präfix «www» geschrieben

Beispiele
ksa.ch/kardiologie
spitalzofingen.ch/zuweisende
markenportal.ksa.ch/sprachleitfaden

www.ksa.ch ; www.spitalzofingen.ch/zuweisende ; www.ksa.ch/leben-mit-krebs


1.2. Organisationseinheiten

Für sämtliche medizinisch-therapeutischen Organisationseinheiten innerhalb der KSA Gruppe – Departemente, Bereiche, Kliniken, Institute, Abteilungen, Fachdisziplinen und Fachbereiche – sind jeweils die offiziellen Schreibweisen, Kurzformen oder Abkürzungen zu verwenden.

(Diverse medizinische Fachbereiche werden sowohl am Standort Aarau als auch in Zofingen angeboten. Die offiziellen Bezeichnungen und Schreibweisen differieren hier teilweise. In Zofingen wird für diese Bereiche offiziell nur die Kurzform verwendet. In der Liste sind diese Bereiche mit einem * gekennzeichnet)

Offizielle Bezeichnung (alphabetisch)KurzformKürzel
AkutgeriatrieAkutgeriatrieAKU
Allgemeine Innere und Notfallmedizin*Allgemeine Innere Medizin*AIN
AngiologieAngiologieANG
AugenklinikAugenklinikAUG
Bereich ChirurgieBCH
Bereich Frauen und KinderF&K
Bereich MedizinMED
Bereich Perioperative, Notfall- und IntensivmedizinPNI
Bereich Zentrale Medizinische DiensteZMD
Dermatologie und AllergologieDermatologieDER
DiabetesberatungDiabetesberatungDIA
Endokrinologie, Diabetologie und MetabolismusEndokrinologie/DiabetologieEDM
ErgotherapieErgotherapieERG
ErnährungsberatungErnährungsberatungERB
FrauenklinikFrauenklinikFKL
Gastroenterologie und HepatologieGastroenterologieGAS
Geburtshilfe und PerinatalmedizinGeburtshilfeGEB
Gynäkologie* und Gynäkologische OnkologieGynäkologie*GYN
HämatologieHämatologieHAM
HausarztmedizinHausarztmedizinHAZ
HNO-Klinik*HNO*ORL
Infektiologie und InfektionspräventionInfektiologieINF
Institut für LabormedizinLabormedizinIfLM
Institut für Nuklearmedizin und PET-ZentrumNuklearmedizinNUK
Institut für PathologiePathologiePAT
Institut für Radiologie*Radiologie*RAD
Institut für RechtsmedizinRechtsmedizinIRM
Interdisziplinäres Notfallzentrum NotfallzentrumINZ
KardiologieKardiologieKAR
KinderspitalKinderspitalKSP /Kispi
Klinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieViszeralchirurgieVCH
Klinik für Anästhesie*Anästhesie*ANA
Klinik für GefässchirurgieGefässchirurgieGCH
Klinik für IntensivmedizinIntensivmedizinKIM
Klinik für Mund-, Kiefer- und GesichtschirurgieMund-, Kiefer- und GesichtschirurgieMKG
Klinik für Neurochirurgie*Neurochirurgie*NCH
Klinik für Neurologie*Neurologie*NEU
Klinik für Orthopädie und TraumatologieOrtho-TraumaKTO
Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie*Plastische Chirurgie / Handchirurgie*PCH
Klinik für ThoraxchirurgieThoraxchirurgieTHX
Klinik für Urologie*Urologie*URO
LogopädieLogopädieLGP
Medizinische UniversitätsklinikMedizinische UniklinikMUK
NeonatologieNeonatologieNEO
Nephrologie / Dialyse*Nephrologie*NDT
NeuroadiologieNeuroradiologieNRA
OnkologieOnkologieONK
Onkologie, Hämatologie und TransfusionsmedizinOnkologie/HämatologieOHT
OrthopädieOrthopädieORT
PhysiotherapiePhysiotherapiePTH
Pneumologie und SchlafmedizinPneumologiePNS
PsychiatriePsychiatriePSY
Radio-Onkologie-Zentrum KSA-KSBRadio-Onkologie RAO
Rheumatologie und ImmunologieRheumatologieRHE
SpitalpharmazieSpitalpharmazieAPO
UrogynäkologieUrogynäkologieUGY

1.2.1. Standortspezifische Organisationseinheiten

Um gleichlautende Bereiche, Fachdisziplinen, Fachbereiche, Abteilungen, aber auch Behandlungen oder Sprechstunden an unterschiedlichen Gruppenstandorten klar zu identifizieren und voneinander unterscheiden zu können, wird dem Namen der jeweiligen Organisationseinheit, der Sprechstunde oder Therapie die Kurzform der Standortbezeichnung angefügt.

Beispiele
Anästhesie KSA Aarau / Anästhesie KSA Zofingen
Neurologie KSA Aarau / Neurologie KSA Lenzburg
Kardiologie KSA Aarau / Kardiologie KSA Bahnhof Aarau / Kardiologie KSA Zofingen
Intermediate Care KSA Aarau / Intermediate Care KSA Zofingen
Hotellerie KSA Aarau / Hotellerie KSA Zofingen
Ergotherapie KSA Aarau / Ergotherapie KSA Zofingen
Stomasprechstunde KSA Aarau / Stomasprechstunde KSA Zofingen


1.3. Spezifische KSA Abkürzungen

In der KSA Gruppe werden für bestimmte und oft verwendete Funktionsbezeichnungen, Berufsgruppen oder Organisationseinheiten, aber auch für besondere interne Institutionen sowohl geläufige als auch spezifische Abkürzungen verwendet.

Bezeichnung/BegriffAbk.
Chief Financial OfficerCFO
Chief Executive OfficerCEO
GeschäftsleitungGL
VerwaltungsratVR
VerwaltungsratspräsidentVRP
 
Human ResourcesHR
KindertagesstätteKita
 
ArztdienstAD
BereichsleitungBL
Kliniken, Institute, AbteilungenKIA
Personalärztlicher DienstPAD
PflegedienstPD
Medizinisch technische und therapeutische DiensteMTTD
NachdiplomstudiumNDS
Technischer DienstTD
 
BlutspendezentrumBSZ
Kompetenzzentrum für Ernährungsmedizin, Essstörungen und AdipositasKEEA
Medizinische Intermediate CareMIC
Medizinische PoliklinikMedPol
Onkologiezentrum MittellandOZM
Palliative Care MittellandPCM
PflegezentrumPZ
Same Day SurgerySDS
Stroke Center und Neuro-IMCSNIC
 
Aargauische Fachschule für Anästhesie-, Intensiv- und NotfallpflegeAfsain


1.4. Akademische Titel und Funktionsbezeichnungen

Die folgende Übersicht dient als Hilfestellung für die korrekte Verwendung von akademischen Bezeichnungen sowie der geläufigen und in der KSA Gruppe verwendeten Abkürzungen für bestimmte Funktionen.

Akademischer TitelBedeutung
Prof. / PDProfessor (Prof.) oder Privatdozent (PD). Diese Titel werden durch die jeweiligen Hochschulinstitutionen vergeben. Beide Titel erfordern eine Habilitation nach vorangegangener Dissertation (Doktorgrad).
Die Titularprofessur (Prof.) wird für herausragende ausserordentlich qualifizierte, international anerkannte Leistung in der universitären Forschung, inklusive Betreuung von erfolgreichen Doktorarbeiten, sowie einer erfolgreichen universitären Lehrtätigkeit verliehen.

Die Titel Prof. oder PD werden immer zusammen mit dem Doktorgrad und dem Namen der Fakultät verwendet: Prof. Dr. med. oder PD Dr. med.
Nach erstmaliger vollständigen Nennung des akademischen Titels darf in der Folge «Prof.» ohne Nennung des Doktorgrades verwendet werden.
Bsp. Prof. Dr. med. Max Muster -> Prof. Muster.

Die Abkürzung «PD» darf nicht ohne Doktorgrad und Fakultätsname verwendet werden:
PD Muster
KDKlinischer Dozent. Titel wird qualifizierten Lehrbeauftragten der Medizinischen Fakultät auf Antrag der Fakultät nach mindestens fünfjähriger Lehrtätigkeit unter bestimmten Voraussetzungen verliehen.
PhDDoctor of Philosophy; im englischen Sprachraum verliehener Doktortitel
Dr. med. Medizinischer Titel nach eidgenössischem Staatsexamen mit Dissertation
Dipl. Arzt/ÄrztinÄrztliche Bezeichnung nach eidgenössischem Staatsexamen Medizin ohne Dissertation
(früher pract. med. – wird nicht mehr verwendet)
FacharztDie Bezeichnung «Facharzt» darf nur führen, wer über einen eidgenössischen oder formell anerkannten Facharzttitel verfügt.
Dr. rer. nat. / Dr. phil II / Dr. pharm / Dr. sc. natNaturwissenschaftliches/Pharmazeutisches Studium mit Dissertation
MScMaster of Science
BScBachelor of Science
CAChefarzt / Chefärztin
LALeitender Arzt / Leitende Ärztin
OAmbFOberarzt / Oberärztin mit besonderer Funktion
OAOberarzt / Oberärztin
OA i.V.Oberarzt / Oberärztin in Vertretung
AAAssistenzarzt / Assistenzärztin
UAUnterassistent / Unterassistentin
BCCNBreast and Cancer Care Nurses

2. Briefe, E-Mails

2.1. Briefvorlagen

Für Briefe sind die entsprechenden Vorlagen im Kapitel Office-Anwendungen des Markenportals zu verwenden.

Anrede/Anschrift
Der Monatsname wird ausgeschrieben. z. B. 5. Februar 2023

Anrede/Anschrift
Immer mit einer empfängergerechten Anrede beginnen (Sehr geehrter…/Guten Tag…/Lieber…). Nach der Anrede wird kein Satzzeichen gesetzt.

Ist der Empfänger oder die Empfängerin nicht bekannt, schreiben wir «Sehr geehrte Damen und Herren» oder «Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren».


2.2. E-Mail

Betreff
Ein Betreff ist zwingend. Er soll prägnant sein und Aufschluss über den Inhalt sowie eine gewünschte Aktivität geben.

Anrede/Anschrift
Immer mit einer empfängergerechten Anrede beginnen (Sehr geehrter…/Guten Tag…/Lieber…). «Hallo» ist keine empfängergerechte Anrede.

Verteiler
Cc: wird verwendet, wenn die Empfängerin oder der Empfänger über einen Sachverhalt in Kenntnis gesetzt werden soll und ihm daraus kein Auftrag entsteht. Sparsam einsetzen!
Bcc: wird verwendet, wenn eine E-Mail an eine grosse Empfängerzahl gesendet wird.

Signatur
E-Mail-Signaturen gemäss Vorlagen Markenportal und Standort auswählen.

Abwesenheitsmeldungen
Wir verwenden eine standardisierte Abwesenheitsmeldung.

Beispiel

Guten Tag

Besten Dank für Ihre Nachricht. Ich bin abwesend und ab Wochentag, XX. Monat, wieder erreichbar. Ihre E-Mail wird nicht weitergeleitet.
In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an Vorname Nachname (vorname.nachname@ksa.ch, Tel.-Nr.).

Vielen Dank und freundliche Grüsse
Max Mustermann


3. Sprache, Stil, Tonalität

Öffentlich zugängliche Texte der KSA Gruppe sollen einfach und verständlich formuliert sein. In der externen Kommunikation ist ein sachlich informativer Stil zu bevorzugen. Patienteninformationen sollen sowohl sachlich-informativ als auch persönlich, einfühlsam und freundlich wirken. Im Zentrum steht immer der Patient/die Patientin als Hauptempfänger/in der Botschaft. In Kundenmagazinen, Publireportagen und vergleichbaren Mediengefässen sowie auf Social Media dürfen ausgewählte Themen auch in einem journalistischen oder lockereren Stil verfasst sein.
In der internen Kommunikation pflegen wir grundsätzlich einen sachlich-informativen Stil.

Folgende allgemeine Stilregeln beachten:

  • Empfängergerecht schreiben / sich vor dem Schreiben in die Empfängerin oder den Empfänger versetzen
  • Aktive anstelle von passiven Formulierungen verwenden
  • Häufungen von Substantiven vermeiden. Verben machen den Text flüssiger
  • Kurze Worte statt Wortungetüme
  • Sparsamer Umgang mit Adjektiven
  • Kurze, verständliche Sätze formulieren
  • Fremdwörter und Fachbegriffe zurückhaltend einsetzen. Fachbegriffe jeweils erläutern (Ausnahme Fachbeiträge)
  • Anglizismen vermeiden oder nur verwenden, wenn ein treffender deutscher Ausdruck fehlt

4. Gendergerechte Sprache

Um Geschlechtergerechtigkeit abzubilden, sollen in der schriftlichen internen und externen Kommunikation der KSA Gruppe alle Geschlechter weitestgehend sprachlich gleichbehandelt werden. Wichtig ist dabei, dass die grammatikalische Korrektheit sowie eine gute Lesbarkeit der verfassten Texte gewährleistet werden können. Die KSA Gruppe folgt im Umgang mit einer geschlechtergerechten Sprache den «Richtlinien zum geschlechtergerechten sprachlichen Formulieren in der Verwaltungssprache» des Kantons Aargau (Stand 1. Januar 2022), die sich ihrerseits an den Regelungen des Bundes orientieren. Diesen Weisungen folgend wird auf die Verwendung des Gendersterns oder ähnlicher typografischer Mittel zur Markierung von Genderdiversität verzichtet. Die Verwendung des sogenannten «generischen Maskulinums», d.h. die ausschliessliche Verwendung männlicher Formen, bei denen die weibliche Form mitgemeint wird, ist nicht zulässig.

Dieser Leitfaden zeigt Möglichkeiten des geschlechtergerechten Formulierens für die KSA Gruppe auf und dient als Hilfsmittel für alle Mitarbeitenden, Texterinnen und Texter sowie Partneragenturen, die Texte im Namen oder im Auftrag der KSA Gruppe verfassen.

Korrekt Gendern in der Praxis

In der Praxis ist die Verwendung von durchgehend geschlechtergerechten Formulierungen nicht immer ganz einfach; insbesondere in Texten, in denen gehäuft Personen und Personengruppen genannt oder angesprochen werden.


4.1. Genderkonforme sprachliche Mittel

Die deutsche Sprache verfügt über verschiedene sprachliche Mittel, um geschlechtergerecht zu formulieren. Eine Kombination dieser Mittel in Texten führt zu den befriedigendsten Resultaten. Nachfolgend werden verschiedene Möglichkeiten aufgeführt.


4.1.1. Paarformen

Grundsätzlich sind immer explizit sowohl männliche wie weibliche Bezeichnungen zu nennen. Wenn in Texten des KSA Paarformen (z.B. Patientinnen und Patienten) verwendet werden, sind alle Geschlechtsidentitäten gemeint, insbesondere auch vom binären Geschlechtermodell nicht erfasste Menschen. Der Lesefluss sollte dabei möglichst nicht beeinträchtigt und eine Häufung von Paarformen vermieden werden. Diese Variante ist vor allem für längere Texte geeignet.

Beispiele

  • Kolleginnen und Kollegen
  • Ärztinnen und Ärzte
  • Besucherinnen und Besucher
  • Patientinnen und Patienten

4.1.2. Kurzformen

Kurzformen können beispielsweise in Stelleninseraten verwendet werden sowie in Texten, bei denen die Länge eingeschränkt ist (z. B. Social Media). Auch für Aufzählungen eignen sich Kurzformen. Kurzformen werden ausschliesslich mit dem Schrägstrich geschrieben. In Fliesstexten sind Kurzformen nicht zu verwenden.

Beispiele

  • Der/die Patient/in
  • Der/die Mitarbeiter/in
  • Besucher/innen
  • Ärztinnen/Ärzte (Achtung:  beide Geschlechter ausschreiben, da nicht der gleiche Wortstamm: Arzt/in, Ärzte/innen)

4.1.3. Geschlechtsabstrakte Personenbezeichnungen

Die deutsche Sprache verfügt über diverse Personenbezeichnungen, die ein grammatikalisches, aber kein biologisches Geschlecht haben.

Beispiele
Die Person, die Pflegeperson, die Fachkraft, die Hilfskraft, die Pflegehilfe, der Mensch, das Mitglied, das Individuum, der Gast, der Elternteil, das Kind


4.1.4. Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen

Auch mit geschlechtsneutralen Personenbezeichnungen werden alle Geschlechter angesprochen. Achtung: Es empfiehlt sich, geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen ausschliesslich im Plural zu verwenden, da im Singular erneut geschlechtsspezifische Artikel verwendet werden müssen und damit der Lesefluss beeinträchtigt wird.

Beispiele
Die Gesunden, die Kranken, die Süchtigen, die Verantwortlichen, die Angehörigen, die Mitarbeitenden, die Studierenden, die Alleinerziehenden, die Leidtragenden, die Angestellten, die Betroffenen, die Vorgesetzten
Ein/e angehende/r Studierende/r
Ein/e Angehörige/r und seine/ihre Familie

Vorsicht bei substantivierten Partizipien
Nicht jedes substantivierte Partizip präsens (studierend, mitarbeitend) eignet sich für geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen.

Beispiele
Die Mitarbeitenden, die Studierenden, die Alleinerziehenden
Die Besuchenden, die Tauchenden


4.1.5. Kollektivbezeichnungen

Kollektivnamen bezeichnen diverse Gruppen von Menschen.

Beispiele
Team, Crew, Personal, Station, Publikum, Abteilung, Gremium, Eltern, Leute, Geschwister, Quartett


4.1.6. Geschlechtsunspezifische Pronomen

Mit geschlechtsunspezifischen Pronomen kann das Nennen von Personen umgangen werden:

Beispiele

  • Wer (Wer Arzneimittel einführt, braucht …), Jemand (Jemand muss sich …)
  • Niemand (Niemand konnte wissen, dass …), Einige (Einige kamen zu spät.),
  • Diejenigen (Diejenigen, die …) etc.

4.1.7. Umformulierungen

Mit neutralen Formulierungen können Formen mit sichtbarem Geschlecht vermieden werden:

Beispiele
Viele fürchten sich vor dem Besuch beim Arzt.

  • Viele fürchten sich vor einer ärztlichen Untersuchung.

Die Besucher müssen sich online anmelden.

  • Die Teilnahme erfolgt über die Online-Anmeldung.

Texte sollen natürlich klingen und der heute gebräuchlichen Sprache entsprechen. Eine bemühte Umformulierung wirkt oft unnatürlich. Manchmal ist es wichtig, dass Personen genannt und angesprochen werden. In diesen Fällen Umformulierungen eher vermeiden.


4.2. Genderstern, Genderdoppelpunkt und weitere Schreibweisen

Der Kanton Aargau und seine Institutionen richten sich nach den Regelungen des Bundes. In der Weisung vom 15. Juni 2021 der Bundeskanzlei wird der Umgang mit dem Genderstern und ähnlichen Schreibweisen in Texten des Bundes geregelt. Gemäss dieser Weisung werden solche Schreibweisen in der Bundesverwaltung nicht verwendet.

In der KSA Gruppe werden aus diesem Grund Gendersonderzeichen wie Genderstern, Genderdoppelpunkt oder Gendergap nicht verwendet und sind nicht erlaubt. Dies gilt auch für Social Media und Stelleninserate (siehe oben).


4.3. Generelle Tipps zum Gendern

Damit das geschlechtergerechte Schreiben gelingt und beim Verfassen von Texten nicht vergessen geht, lohnt es sich, folgende Tipps zu berücksichtigen:

  • Sich vor dem Schreiben überlegen, wer das Zielpublikum des Textes ist.
    • Ist es besonders wichtig, dass sich Personen jeden Geschlechts angesprochen fühlen?
    • Ist es für den Text wichtig, dass Personenbezeichnungen explizit genannt werden oder machen Umformulierungen Sinn?
  • Im Fliesstext Varianten der gendergerechten Schreibweise kombinieren, damit der Text abwechslungsreich bleibt und nicht schwerfällig wirkt. Das heisst, es können in einem Text gleichzeitig Paarformen, Umformulierungen, Kollektivbezeichnungen usw. verwendet werden.


5. Rechtschreibung

Sowohl bei internen als auch externen Texten und Schreiben im Namen der KSA Gruppe ist auf eine korrekte Rechtschreibung zu achten. Als Regelwerk gilt der deutsche Duden. Für den Druck aufbereitete Texte sowie online zugängliche Texte sollten vor der Veröffentlichung professionell Korrektur gelesen werden.


5.1. Satzzeichen

5.1.1. Binde- und Gedankenstrich

Es wird zwischen dem Bindestrich (Divis) und dem Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) unterschieden. Das Divis – wird verwendet als:

  • Bindestrich bei schwer oder schwierig zu lesenden Wortkupplungen: die Online-Veranstaltung, minimal-invasiv, der Ethik-Codex, die ABCD-Regel, der SBB-Reisegutschein etc. (Aber neu: KSA Gruppe – ohne Bindestrich!)
  • Ergänzungsstrich: Beleg- und angestellte Ärzte
  • Trennungszeichen: Be-leg-arzt-sys-tem

Der Halbgeviertstrich – (Tastenkombination ALT+0150) ist länger als der Bindestrich und wird verwendet:

  • bei Gedankeneinschüben: Das Kantonsspital Aarau – das grösste Spital des Kantons Aargau – gehört auch zu den grössten Arbeitgebern im Kanton.
  • als Streckenstrich: die Zugstrecke Bern–Zürich, die Autobahn Lausanne–Fribourg
  • als Begriffszeichen für die Präposition «bis»: 15.00–16.00 Uhr, 1960–1995 etc.
  • als Minuszeichen: –20°C

5.1.2. Ausrufezeichen

Ausrufezeichen werden oft fälschlicherweise zur Betonung einer Aussage verwendet. Ausrufezeichen am Satzende werden jedoch nur verwendet:

nach Ausrufen, nach Aufforderungen oder Befehlen oder von eindringlichen Wünschen:

Bis später! Achtung! Das ist echt super geworden! Nutze die Gelegenheit! Halte Dich bereit! Ja, natürlich!


5.1.3. Anführungszeichen

In Texten veröffentlichter Publikationen (print und online) verwenden wir französische Anführungszeichen (Guillemets) « »  (Tastenkombination ALT + 0171 für  «; Tastenkombination ALT + 0187 für »).


5.1.4. Kommaregeln

Das Komma trennt Haupt-, Neben- und Teilsätze, Wortgruppen oder Wörter voneinander ab. Im Vergleich zu früher wird in vielen Fällen mittlerweile freigestellt, ob ein Komma gesetzt wird oder nicht. Nach wie vor muss aber in zahlreichen Fällen verbindlich ein Komma oder keines gesetzt werden.

A) Das Komma trennt Haupt- und Nebensätze

Beispiele

  • Der Doktor schreibt einen Bericht, nachdem er den Patienten behandelt hat.
  • Der Patient lachte wie verrückt, weil er seine Zahnbürste vergessen hat.
  • Auch wenn sie wusste, wie wichtig ihm dieser denkwürdige Tag war, hatte sie ihn vergessen.
  • Die Sonne ging langsam unter, der Abend nahte, der Tisch war gedeckt, aber keiner der geladenen Gäste erschien.

Viele Nebensätze werden durch Konjunktionen eingeleitet wie denn, aber, sondern, ausser, weil, als, bevor, dass, obwohl, sobald…


B) Das Komma steht vor (und nach) eingeschobenen Relativsätzen

Beispiele

  • Der Patient, der die Behandlung verweigert, lässt nicht mit sich reden.
  • Er verwies auf den Arztbericht, welcher vor drei Tagen verfasst wurde.
  • Viele Dinge, denen wir begegnen, verstehen wir nicht.

C) Partizip- und Infinitivgruppen werden durch Kommas abgetrennt

Beispiele

  • Sie schrieb ihr erstes Buch, um ihren Deutschlehrer zu strafen. (Infinitivgruppe)
  • Vertieft in den Rapportbericht, vergass die Ärztin den Behandlungstermin. (Partizipgruppe)
  • Er dachte, das Signal betrachtend, an seinen nächsten Fall. (Partizipgruppe)
  • Er handelte, ohne zu überlegen. Statt zu reden, verfiel er ins Schweigen. (Infinitivgruppe)

D) Das Komma steht bei nebenordnenden, entgegensetzenden und einschränkenden Konjunktionen (einerseits … andererseits, aber, sondern) sowie bei aneinanderreihenden Konjunktionen (je/desto, halb/halb, nicht nur/sondern auch  teils/teils, bald/bald, )

Beispiele

  • Die Geschichte war nicht lang, aber sehr vielschichtig
  • Er war einerseits Mathematiker, andererseits ein Chaot.
  • Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir der Sachverhalt.

E) Bei Vergleichen mit «als» / «wie» wird kein Komma gesetzt

Beispiel

  • Ihr erster Roman war viel spannender als ihr zweiter. (Aber: Beim zweiten Lesen des Romans war alles viel spannender, als ich es in Erinnerung hatte.)

F) Komma steht bei Zusätzen und Nachträgen (davor und danach)

Beispiele

  • Der behandelnde Arzt, Professor Lachenmeier, hat gute Arbeit geleistet.
  • Mit diesem Vertrag, einem ausgeklügelten Werk, hat er sich selbst übertroffen.

G) Kein Komma steht grundsätzlich bei den verbindenden Konjunktionen «und» / «oder». Ausnahme: Die Konjunktion verbindet zwei Hauptsätze mit wechselndem Subjekt und Prädikat.

Beispiele

  • Ich liebe das Lesen und das Schreiben oder auch andere stille Beschäftigungen.
  • Er verbrachte seine Ferien zuhause und las in einer Woche zwei Bücher.
  • Aber: Das Schicksal hatte zugeschlagen, und der Vater beschloss darauf, nie wieder zu heiraten.

H) Kein Komma steht bei den verbindenden Konjunktionen weder … noch oder sowohl … als auch

Beispiele

  • Er liebt weder das Kochen noch das Abwaschen.
  • Mit seinem Vater hat er sowohl das Matterhorn bestiegen als auch die anschliessenden Ferien verbracht.

5.2. Zahlen- und Zeitangaben

Kurze Zahlen in Worten schreiben
Kurze Zahlen werden grundsätzliche in Worten geschrieben, länger in Ziffern, ausschlaggebend ist die Leserfreundlichkeit

Ein, zwei drei, vier fünf, sechs, sieben, acht neun, zehn, elf, zwölf, 13, 14, 21, 95, zwanzig, dreissig etc.


Zahlen einheitlich schreiben
Werden in einem Text mehrere Zahlen genannt, ist es lesefreundlicher, alle Zahlen in Ziffern zu schreiben. Auf eine Mischung aus Zahlwörtern und Ziffern ist zu verzichten.

Bsp.: Die KSA Gruppe besteht aus 2 Spitälern an 4 Standorten mit über 80 Kliniken, Instituten und Abteilungen.


Uhrzeitangaben
Uhrzeitangaben werden normalerweise in Ziffern geschrieben. Zwischen den Stunden und Minuten steht ein Punkt. Der Gedankenstrich kann als Ersatz für die Präposition «bis» stehen

7 Uhr, 9.30 Uhr, 15.30–16.30 Uhr etc.


Dezimalzahlen
Dezimalstellen werden mit dem Dezimalkomma abgetrennt. Bei Geldbeträgen setzt man einen Dezimalpunkt.

3,2 Kilometer, 3,2 km; 5.50 Franken; 5.50 CHF


Datumsangaben
Im Fliesstext wird der Monatsname ausgeschrieben (Bsp. 6. Februar 2015), in Kurztexten kann alles in Ziffern geschrieben werden (6.2.2015).


Jahreszahlen
Manchmal werden Jahreszahlen ohne das Wort «Jahr» und ohne Präposition geschrieben. Werden Präpositionen verwendet, muss auf die richtige Anbindung geachtet werden.

Bsp. (Im Jahr) 2021 hatte die KSA Gruppe mit den Folgen der Covid-Pandemie zu kämpfen.
Falsch: Im/In 2021


Wochentage
Im Fliesstext werden Wochentage (Montag, Dienstag etc.) ausgeschrieben, in Kurztexten, Aufzählungen und Listen darf die jeweilige Abkürzung für den Wochentag (Mo, Di etc.) verwendet werden